Nein, ich möchte das nicht!

Ein Satz, der uns Erwachsenen oft schwerfällt, unseren (kleinen) Kindern aber noch viel schwerer.

So erlebten die Klassen 1a und 1b der Grundschule Haueneberstein am Freitag, den 31.3.2023 vor der Bühne im Foyer der Schule gespannt mit, was dem Mädchen Irmi (einer lebensgroßen Puppe) auf dem Spielplatz passiert -  Ereignisse, die bei ihr ein „komisches Gefühl im Bauch“ hervorrufen: die Küsse einer Nachbarin, ein größerer Junge, der ohne zu fragen ihren Roller benutzt und ein Teeniegirl, welches Irmi dazu anstiftet, einem anderen Kind dessen Basecap wegzunehmen. Jedes Mal merkt Irmi, dass sie sich in der Situation nicht wohlfühlt, traut sich aber nicht NEIN zu sagen. Mit großen Augen und angehaltenem Atem verfolgten die Erstklässler, wie bei der letzten Begegnung auf dem Spielplatz der Nachbar Irmi drängt, mit ihm nach Hause zu gehen, weil er ihr dort doch seine niedlichen Katzenbabys zeigen will….NEIN! – das richtige und wichtige, für manch mitfieberndes Kind erlösende Wort spricht dann aber nicht Irmi, sondern ein Polizist, der an diesem Höhepunkt der Geschehnisse „ganz echt und in Uniform“ die Szene betritt. Im Gespräch mit den Zuschauenden wird erarbeitet, dass Irmi (wie auch alle anderen Kinder) keinesfalls den tollen Angeboten glauben und sich locken lassen darf, mitzugehen. Um in Zukunft richtig reagieren zu können, so wie es ihr Bauchgefühl zeigt, bekommt Irmi dann ein Nein geschenkt, welches ihr helfen soll, den wichtigen Satz zu sagen: „Nein, ich möchte das nicht!“ Und dann passiert etwas, „das es so nur im Theater gibt“: es folgt eine Zeitreise zurück, Irmi erlebt alle Situationen nochmal und traut sich dieses Mal immer, ganz selbstbewusst und stark NEIN zu sagen. Zum Schluss forderte die Puppenspielerin Christine Theberath die Kinder auf, ein lautes NEIN in die eigenen, zur Schale geformten Hände zu sprechen, dieses in den Bauch herunterzuschlucken und somit gestärkt NEIN sagen zu können. Den lauten Applaus am Ende der Aufführung gab sie charmant den Zuschauenden zurück, als Lob für deren gewachsene Nein-Sag-Stärke.

Wir danken für dieses eindrückliche, interaktive Puppentheater! Bereits am Vorabend konnten interessierte Eltern einen Vortrag einer Kriminalhauptkommissarin zur Fragestellung „Wie können Erwachsene dazu beitragen, Kinder vor sexueller Gewalt zu schützen?“ in der Schule besuchen. Gefreut hat uns, dass die Ortsvorsteherin von Haueneberstein, Frau Jox, mit unseren beiden ersten Klassen das Puppentheater mit angesehen hat.

Lesepaten an der Grundschule Haueneberstein

"Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel… und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."

– Walt Disney –

Um unseren Kindern den Zugang zu eben diesen „Schätzen“ zu ermöglichen, ist es wichtig, sie an das Lesen und die Welt der Bücher heranzuführen. Solche Zugänge schaffen wir, sobald wir mit Literatur in Kontakt kommen, sie selbst lesen, vorgelesen bekommen, darüber sprechen oder uns anderweitig produktiv damit auseinanderzusetzen. In der Auseinandersetzung mit Literatur erhält ein Kind nicht nur die Möglichkeit, in andere Welten abzutauchen, sich Wissen anzueignen oder die eigene Persönlichkeit zu stärken, sondern es erfährt auch ohne es zu merken eine Leseförderung. Gerade das Vorlesen kann, vor allem bei jungen Leserinnen und Lesern, die Lesekompetenz fördern und den Zugang zur Literatur ermöglichen.

Die Grundschule Haueneberstein möchte dieser Tatsache Rechnung tragen, indem sie seit diesem Schuljahr das Projekt der Lesepaten durchführt.

Darunter ist eine auf einen längeren Zeitraum angelegte Leseförderung zwischen einem Erwachsenen und einem Kind zu verstehen. Innerhalb dieser Leseförderung kann alles umgesetzt werden, was zur Steigerung der Lesekompetenz beiträgt. Sei es das gegeneiseitige Vorlesen, das Lesen von Texten und der anschließende Austausch darüber, das stückweise Lesen eines geeigneten Kinderbuches, das Erstellen von Bastel- oder Malergebnissen passend zu einer Lektüre oder auch das Vorlesen eines Bilder/Kindebuches.

Bestenfalls wird eine Patenschaft zwischen einem Kind und einem Erwachsenen über mehrere Jahre geschlossen. Die ehrenamtlichen Lesepatinnen sind Frau Melcher-Seiler, Frau Langfeld und Frau Schäfer. Sie haben vor kurzem mit ihren Lesepatenkindern den Beginn der Lesepatenschaft gefeiert und freuen sich auf die gemeinsamen Lesestunden. Da wir gerne noch weiteren Kindern diese Leseförderung außerhalb des Unterrichts zukommen lassen möchten, würden wir uns sehr über weitere Lesepaten und Lesepatinnen freuen.

Bei Interesse kommen Sie gerne auf die Schulleitung zu. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Website der Grundschule Haueneberstein (https://www.grundschule-haueneberstein.de).